Disney’s Geisterstadt

Januar 16th, 2009

‘Schönheit macht einsam’. Über diesen Satz mag man denken, wie es beliebt. Im Westen von Peking, nur unweit von Maos wachsamen Bildnisaugen steht jedoch (noch) ein steingewordenes Bildnis für diesen Satz. Die Qianmen Dajie (Ssianmän Dadschiä) ist die südgerichtete Verlängerung des Platzes des Himmlischen Friedens. Eine Einkaufsstrasse von nahezu einem Kilometer Länge, die ihre Karriere als Handelsplatz bereits 1206 zur Zeit der Yuan Dynastie begann.

Seit 2002 war man in Peking klöppelnderweise damit bemüht, die ansässigen Fassaden in den Zustand der 1920er Jahre zu bringen und hat dies rechtzeitg zu den olympischen Spielen im letzen Jahr fertig bekommen. Dicht gedrängt stehen sie nun da, die Perlen aus vergangenen Tagen. Blitzend und glänzend, praktisch staublos und gekrönt von einer historisch anmutenden Straßenbahn. Ein Fest für jeden Architekturinteressierten.

Einziger Haken: Die Preise sind so horrende, dass sich bislang kaum Mieter für die Räumlichkeiten gefunden haben. Hauptsächlich einige wenige Restaurants mühen sich um Kundschaft. All zu groß dürften diese Mühen jedoch nicht sein, denn trotz der mageren Geschäftsdichte, drängen sich die Menschen zuhauf durch diese hohle Gasse. Sie liegt nun einmal strategisch günstig wie keine zweite. So dürfte es dann auch nicht mehr all zu lange dauern, bis dieAuslagen gefüllt sind und der Yuan rollt, immerhin ist sie als Konkurrenz für die berühmte Wanfujing ausgelegt, die jedes Jahr Millionen über Millionen an Menschen bedient.

An Stimmung jedenfalls ist diese Straße kaum zu überbieten, wenngleich sie ein wenig Erinnerungen an die Main Street der diversen Disneyland Parks erinnert.

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