Archive for the ‘Sightseeing’ Category

Hier ist das Vögelchen

Montag, Oktober 26th, 2009

Es gibt so Momente, da weiss man gar nicht, was man vor sich hat. Und später wundert man sich dann, wie das eigentlich sein konnte.

Nehmen wir einmal untenstehendes Foto. In einer Woche ist es genau ein Jahr her, dass ich es, mehr aus einer Laune heraus, geschossen habe. Es war der erste Tag, an dem Hell Dlalle in China war, und wir zwei beiden sprangen über die Wangfujing, worüber ich dann ja auch gleich kurz einmal berichtet hatte.

Einmal rauf die Strasse und auf der anderen Seite wieder herunter. Da gibt es anderswo deutlich uninteressanteres, wenngleich es sich eigentlich nur um eine Einkaufsstrasse handelt. Am Ende (oder Anfang) stiessen wir auf einen Fotoladen. Recht unspektakulär und nach Touri-falle aussehend. Im Fenster lehnten diese drei in Goldrahmen eingefassten Bilder.

China Photo Store

Ich weiss noch, dass wir uns angeregt darüber unterhalten hatten, ob diese nun drei verschiedene Männer zeigen, oder ob das auf jedem Bild der Mao war, nur halt in verschiedenen Altersstufen. Das Chinesische konnten wir ja nicht lesen und irgendwie war’s uns auch nicht so wichtig. Wir haben nur ein wenig darüber geschmunzelt, wie man derlei offensichtlich billige Posterimitate für Touristen so aufgemotzt ins Fenster stellen kann. Die Zeit für diese Art von Portraits war ja wirklich längst um.

Zwölf Monate später lese ich in der Oktoberausgabe des Time-Out Beijing nun dieses:

Das China Photo Studio ist das weltweit einzige authorisierte Geschäft, das diese drei offiziellen Porträts von Chinas vergangenen Führungskräften ausstellen darf. Warum? Weil sie die Originale sind! Und weil diese Originale in genau diesem Geschäft entstanden sind. Urheberrechtlich einwandfrei.

Das Studio wurde 1937 in Shanghai gegründet und zog 1956 nach Peking um, weil es der damalige Premier Zhou Enlai nun einmal so wollte. Und dieser begründete dann auch die Dreierreihe mit seiner Ablichtung im ersten Jahr. Selbstredend haben die Inhaber nie wieder Sorgen aufgrund ausbleibender Kundschaft gehabt, und man reist wohl auch heute noch von weit an, um sich hier vereweigen zu lassen und etwas vom Geist der Macht aufzuschnappen.

Siehste, so kann man sich täuschen. Ich werde demnächst auch mal einen Termin dort machen. Vielleicht wird dann ja noch was aus mir.

Am Weihnachtsbaume…

Donnerstag, September 3rd, 2009

Seit drei Wochen passiert was. Und zwar an meinem Lieblingstum, dem Guomao Tower 3, von dem hier schon öfters die Rede war. Mittlerweile sind alle Bauzäune ab, umzingeln Bäume und Laternen den 500m Gigant und allabendlich darf man den in Licht gewordenen Gedanken eines LSD-Anhängers folgen.

Das größte Testbild der Welt möchte man meinen. Rhythmisch zucken Farbflächen und – zeilen über die endlosen Reihen der Stockwerke und hinterlassen Musterspuren, die zu spektral sind, um Absicht sein zu können. Dazu flitzt unablässig die ein oder andere ‘Fensterputzergondel’ mit Lampenschraubsachverständigen an der Front umher.

Abertausende dieser kleinen LEDs müssen es sein, die in bis zu acht Farben später wohl mal komplett um den Turm herumreichen. Erinnern wir uns jetzt noch an die bombastische Batman-Mond-Beleuchtungsmaschinerie, die im Kopfteil lauert, und schon ist der Brand des Oriental Mandarin Gebäudes neben dem neuen CCTV erklärt – nix Feuerwerk. Dort war das Atomkraftwerk untergebracht, das Freund Lichtorgel für den Strom braucht. Und das ist beim ersten Einschalten wohl gleich abgeraucht. Dabei sind noch nicht einmal Mieter in die unzähligen Stockwerke eingezogen. Diese haben erfahrungsgemäß Computer, Drucker, Schreibtischlampen, Wasserkocher….

Test Test am Guomao Tower 3Guomao Tower 3 gets ready

Mein persönlicher Verdacht: man rüstet sich für die in vier Wochen stattfindende 60-Jahrfeier, um den Koloss dann farbenprächtig (die vorherrschende Couleur können wir uns denken) mit Spektakel endlich zu eröffnen.

Nicht nur die Polizeipräsenz hat seit Sommerbeginn wöchentlich zugenommen, mittlerweile sperrt man auch schon am Wochenende die Chang’an Street, um sich neben den tausenden dafür gepflanzten Blumenmustern ganz dem leidenschaftlichen Militärmarsch-Testen hinzugeben. Der Rest Welt soll schließlich erstaunen, ob der Leistung der Arbeitergesellschaft.

Milimetergenau werden sich Massen an Soldaten, einem Computerprogramm gleich bewegen und dort vor der verbotenen Stadt entlang schreiten, wo Mao am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik ausrief. Ach, Herr Li, … Du hast noch so viel zu lernen über diesen Rest der Welt und was man dort für respektabel empfindet. Aber mach Du mal. Und eins und zwei…

Venedig auf Chinesisch

Montag, Juni 29th, 2009

Wenn man mal ‘raus’ will und nicht grad immer dorthin, wo alle anderen auch sind oder waren, dann fragt man am besten die Chinesen, wo es schön ist. Diese wirklich clevere Vorgehensweise hat uns Ende Mai nach Nanxun geführt, ein kleiner von Wasserläufen durchzogener Ort, knapp 1,5 Stunden westlich von Shanghai.Nanxun

Von der UNESCO schonmal wahrgenommen glaubt man hier, die Zeit sei stehen geblieben. Und zwar irgendwo Mitte des 19. Jahrhunderts. Natürlich gibt es Autos, Fernseher und auch alles andere, aber diese Dinge bestimmen nicht das Gesicht von Nanxun. Der Ort aus dem 9. Jahrhundert gibt sich friedlich, verschlafen und naturintegriert. (wobei man diese hierzulande ja gerne mal geflissentlich ignoriert)

NanxunAn den Wasserläufen entlang und über Stock und Stein wandernd wundert man sich, dass es sowas noch gibt. Die Menschen sind so offen wie ihre Türen und man scheint sich nicht daran zu stören, wenn fremde Leute ihre Objektive in die eigene Bude halten. Man bedankt sich sogar artig, wenn man fotografiert wird.

Viel zu tun gibt es hier nicht und doch geht der Tag sehr schnell seinem Ende zu. Ein idealer Ort, um runter zu kommen und die Hektik der Stadt zu vergessen. Besonders, wenn man morgens von Efeu umgeben und bei leiser chinesischer Erhu Musik im Pavillion sein Frühstück geniessen darf. Herrlich entspannt.

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Li Ola !

Sonntag, Juni 7th, 2009

Es weiss ja schon jeder, die Drachen haben es von den Pagoden gegrölt: Deguo dui Zhongguo 1:1, bzw. zu Deutsch: Kartoffel gegen Reis unentschieden.

Warm wars als man sich mitten in Shanghai nach 2006 zurückversetzt fühlte. Bei weit über 20°C und untergehender Sonne versuchte das Team aus Augen und Gehirn verzweifelt Sinn in die sich darbietende Situation zu bringen. Da sah es aus wie auf dem Heiligengeistfeld. Mit weissen Trikots bewaffnet, die dreifarbige Kriegsbemalung auf den Wangen und fahnenschwenkend quoll der Moloch der hochniveautischen Nörgelei durch die Straßen des neuen New Yorks.li ola

Auf der einen Seite die offensichtlich fröhlichen Chinesen, die es kaum erwarten konnten, die hochklassige deutsche Manschaft bewundern zu dürfen und sich vielfach selbst mit ‘Deutschland’ Schriftzügen oder Trikots schmückt. Auf der anderen Seite die ‘Wir machen euch platt’ skandierende warsteiner Großmacht. Ach, ist man da stolz auf seine Kultur. Der Taxifahrer, der uns absetzte, rief noch begeistert: “Wir werden hoch verlieren, aber Schwinstigr, Poldski, great!” und hob beide Daumen hoch. Gut, dass er sich wie die meisten anderen Chinesen das Ticket nicht leisten kann. So darf er sein ‘Du bist Deutschland’ Bild behalten.

Fussi oleVor diesem Hintergrund war es fantastisch zu sehen, wie stark sich eine auf der Fussball Weltkarte praktisch nicht vorhandene Mannschaft über die komplette Spielzeit immer wieder leichtfüssig in die gegnerische Hälfte bringt, um auszuprobieren, wo wohl das Tor stehen mag. Die zunehmende Stille der deutschen Fans und das geraune unter den tausenden ausgewiesenen Sportexperten war Anerkennung genug für das chinesische Team, das zu Recht einen Gleichstand von 1:1 gehalten hat. Die kleine rote Fanarmee drehte natürlich auf und durch und hat sich halb zu tode laolat.

Jetzt müsste man sich eigentlich mal zurücklehnen und über den Begriff ‘Freundschafts-Spiel’ philosophieren. Aber das Wort spricht nun einmal auch so für sich selbst und solle die Perspektive bestimmen, unter der man sich auf die Tribüne setzt. Hier treffen Welten aufeinander, die noch vor wenigen Jahren nicht zueinander finden durften. Der Sport ist Mittel zur Verbundenheit. Die Chinesen haben das verstanden. Und so haben wir uns dann auch zufrieden vom Platz gemacht, in unseren neutralen T-Shirts. Hiess 1:1 doch, wir haben uns beide was zu geben. Und war ein Bier in der nächsten Bar. Denn im Stadion gab es nichts. Vielleicht haben wir deshalb nicht haushoch gewonnen. Drecksmist.

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Schockierende Kultur der alten Hauptstadt

Sonntag, April 26th, 2009

Ja, nein, doch, nee, jetzt wieder und futsch. So oder so ähnlich könnte man den geschichtlichen Ablauf des Namenszusatzes ‘Hauptstadt’ für die Stadt Xi’an beschreiben.

Man ist halt sehr entscheidungsfreudig. Immer wieder. Und nicht jeder Kaiser ist mit der Auffassung seines Vorgängers einer Meinung. (man kennt das ja von SPD und CDU).

In den historischen 5 Minuten, die Xi’an jetzt gerade mal nicht Hauptstadt ist, waren zwei Reiselustige vor Ort, schwer bewaffnet mit Stativ und Kamera. Von den verbuddelten eintönigen Kriegern haben wir an dieser Stelle ja bereits gelesen und so soll es jetzt einmal um den Rest der Stadt gehen.

Auf dem Weg vom Flughafen in die Innenstadt macht sich per Nackenhaar-La Ola Welle das Gefühl von ‘weig weg’ breit. So muss Novosibirsk aussehen. Die Taxameter-Kutsche passiert reihenweise verlassene und verfallene Industriegebiete, die aus einer Mad Max Kulisse zu stammen scheinen. Über allem liegt eine dicke Schicht Staub und Sand. Endzeit.

Xi'an StadtmauerAls die ersten Ausläufer der Stadt beginnen, ändert sich nur die Fülle auf der Straße. Die Umgebung behält ihre Unnatürlichkeit, nun im Austausch mit verfallenen Bürohochhäusern. Zwischen diesen Billboards mit quadratmetergroßen Beautyshots der neuesten 911er und S-Klasse Modelle. Ach ja, in Xi’an soll angeblich viel Geld zu machen sein. Abgesehen von den Plakaten deutet wirklich rein gar nichts darauf hin.

Wir erreichen das Westtor der alten Stadtmauer und mit einem Mal ändert sich alles. Hinter dem 12m Ungetüm (der Chinese liebt Mauern über alles so scheints) wird alles besser. Zwar ist es noch immer weit von der Modernität Pekings oder gar Shanghais entfernt, aber der Begriff Zivilisation lässt sich hier eindeutig ungestraft verwenden.

Xi'an Große WildganspagodeWir machen uns auf den Weg die Stadt zu entdecken. Auf die Mauer rauf, kulinarisch das muslimische Viertel erfuttern, eine Antiquitätenstrasse bebummeln und die große Wildganspagode besuchen. All das ist in der Fotogalerie zu bewundern.

Es gäbe noch viel mehr, aber dafür reichen drei Tage nicht. Es ist doch spürbar, dass so eine alte Hauptstadt eine ganze Menge Kultur anhäuft, wenn sie die 1000 Jahre Existenz überschreitet. Und doch ist vieles noch so ursprünglich geblieben, wie es vor langer Zeit einmal gewesen sein muss.

Eine rauhe Stadt ist es, die daran erinnert, dass der Großteil Chinas relativ arm ist. Und eine Stadt mit der größten Dichte an Wedding-Shops, die ich je gesehen habe. Wirklich schick ist sie nicht. Andererseits aber auch nicht wirklich hässlich. Alles in allem lohnt sie sich. Zumindest wenn man mal in der Nähe ist.

Die deutsche Partnerstadt von Xi’an ist übrigens Dortmund. Als verwöhnter Hamburger kann ich da in der Tat einige optische Verwandtschaften erkennen.

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Harmonisches Ton in Ton der exhumen Agressionsprävention

Dienstag, April 21st, 2009

Welch Titel, oh Prosa! Was soll, mit Verlaub, sich dahinter verbergen? Nun, es ist der Versuch, dem ursprünglichen Titel ‘Soldatenfuzzis aus Steinzeug’ ein wenig Glitter und Glamour zu verleihen. Und das nicht ohne Erfolg, wie ich finde.

chinaAber zur Sache, Schätzchen. Es begab sich zur Zeit des chinesischen Neujahres Ende Januar, als sich zwei Reiselustige auf den Weg nach Xi’an (Karte) machten, um mit eigenen Augen zu sehen, was jeder aus unzähligen Bildern kennt und eine chinesische Weltberühmtheit darstellt: Die Terrakotta Armee.

Die Situation: Der erste chinesische Kaiser Qín Shǐhuáng Líng stösst sich 221 v. Chr. im Teenageralter nach ordentlichem Saufgelage mit ein paar Kumpels höllisch den Kopf bei dem Versuch, den geschraubten Salto ins Bett zu erfinden. Schmutzige Lieder lallend dämmert er ins Reich der wirren Träume. Die schmerzende Megabeule links über der Augenbraue lässt im Zuge der einsetzenden REM-Phase im hinteren Frontallappen ein Licht aufgehen. Kaiser QinshihuangAm nächsten Morgen erwacht Schorsche mit einer beunruhigenden Vermutung: Sein Leben könnte, so kaiserlich es auch sein mag, doch nicht endlos sein.

Also fackelt er nicht lang und gebietet, dass man ihm bei der Vorbereitung auf ein eventuelles Ableben zur Hand gehen möge. Knapp 1,4 Millionen Hände wurden es dann auch, die mehr oder weniger freiwillig bereit waren, ihm zu helfen. Um sich und seine Macht besorgt verfügt der kleine Wüterich, dass man ihm eine Armee zur Seite stellen solle. Diese würde es ihm auf der anderen Seite der Lebenslinie ermöglichen, sogleich für eine territoriale Vormachtstellung zu kämpfen. Sprachs und schritt zum Angrillen.

Die helfenden Helfershelfer halfen von da an, ganze 56 Quadratkilometer mit einem Wahnsinn zu bestücken, der seit Ende der 1980er Jahre als UNESCO Welterbe gilt. Man vermutet, dass sich eine Gesamtzahl von über 7.000 aus Ton gefertigten Soldaten in Lebensgröße in diesem Areal unter der Erde herumdrücken. Aber auch Pferde und Streitwagen, mitsamt allem Zaumzeug und Waffen. Bislang sind knapp über 1.000 dieser Figuren freigelegt worden.

Terrakotta KriegerAuf den ersten Blick scheint das alles nicht sonderlich viel neues, und es hat wohl jeder bereits unzählige Bilder dieser steinernen Zeitzeugen gesehen. Wenn man ihnen jedoch gegenübersteht, Auge in Auge sozusagen, begreift man zum ersten Mal das Gewicht des kleinen Satzes ‘keine zwei Krieger sind sich gleich’.

Die Detailarbeiten reichen bis zu den Augenbrauen und Hosenfalten, und wirklich jeder Gesichtzug, jede Statur und Frisur ist anders. Aber nicht mechanisch anders, sondern so realitätsnah wie es kaum ein Foto abzubilden vermag. Offiziere, Bogenschützen, Rekruten – sie alle tragen individuelle Uniformen und Rüstungen. Und sie alle haben ihren ganz individuellen Gesichtsausdruck. Es sind keine bloßen Steinfiguren, sondern in einer Momentaufnahme eingefrorene Existenzen, deren unterschiedliche Lebenserfahrungen sich auf den Gesichtszügen ablesen lassen. Da steht einer mit stolz geschwellter Brust neben einem anderen, der sich tagträumend fragen mag, weshalb er der Armee beigetreten ist. Ein anderer scheint leicht zu lächeln, als freute er sich, so weltberühmt zu sein.

Man kann sie immer wieder anschauen und niemals verlieren sie ihre Lebendigkeit, mögen sie auch noch so still und stolz ihren Mann stehen. Am erstaunlichsten aber ist wohl, dass diese Ausgrabungsstätte noch immer am Anfang ihrer Aufgabe steht. Der größte Teil liegt noch verborgen und auch das Grab des Kaisers ist noch nicht geöffnet. Die Welt wird hier noch viel zu entdecken haben.

Xi'an Terrakotta Armee

Von all dem würde heute im Übrigen niemand etwas wissen, hätte nicht 1974 ein örtlicher Bauer genug von der Dürre gehabt und nach Grundwasser gegraben. Die Quelle, auf die er stieß enthielt unendlich viel mehr Geschichte als Wasser, womit wieder bewiesen wäre, dass die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln hervorholen können.

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Disney’s Geisterstadt

Freitag, Januar 16th, 2009

‘Schönheit macht einsam’. Über diesen Satz mag man denken, wie es beliebt. Im Westen von Peking, nur unweit von Maos wachsamen Bildnisaugen steht jedoch (noch) ein steingewordenes Bildnis für diesen Satz. Die Qianmen Dajie (Ssianmän Dadschiä) ist die südgerichtete Verlängerung des Platzes des Himmlischen Friedens. Eine Einkaufsstrasse von nahezu einem Kilometer Länge, die ihre Karriere als Handelsplatz bereits 1206 zur Zeit der Yuan Dynastie begann.

Seit 2002 war man in Peking klöppelnderweise damit bemüht, die ansässigen Fassaden in den Zustand der 1920er Jahre zu bringen und hat dies rechtzeitg zu den olympischen Spielen im letzen Jahr fertig bekommen. Dicht gedrängt stehen sie nun da, die Perlen aus vergangenen Tagen. Blitzend und glänzend, praktisch staublos und gekrönt von einer historisch anmutenden Straßenbahn. Ein Fest für jeden Architekturinteressierten.

Einziger Haken: Die Preise sind so horrende, dass sich bislang kaum Mieter für die Räumlichkeiten gefunden haben. Hauptsächlich einige wenige Restaurants mühen sich um Kundschaft. All zu groß dürften diese Mühen jedoch nicht sein, denn trotz der mageren Geschäftsdichte, drängen sich die Menschen zuhauf durch diese hohle Gasse. Sie liegt nun einmal strategisch günstig wie keine zweite. So dürfte es dann auch nicht mehr all zu lange dauern, bis dieAuslagen gefüllt sind und der Yuan rollt, immerhin ist sie als Konkurrenz für die berühmte Wanfujing ausgelegt, die jedes Jahr Millionen über Millionen an Menschen bedient.

An Stimmung jedenfalls ist diese Straße kaum zu überbieten, wenngleich sie ein wenig Erinnerungen an die Main Street der diversen Disneyland Parks erinnert.

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Mächtig einen im Haus

Dienstag, Januar 13th, 2009

Durch ‘Abwarten und Tee trinken’ kommt man für gewöhnlich nicht sonderlich weit. Vielleicht ist die deutlich stärker auf Kaffee ausgerichtete Kultur des Abendlandes der Grund, weshalb dieses auf Blättern basierende Heissgetränk als Sinnbild unsäglichen Herumsitzens und Nichtstuns gilt. Andererseits könnte auch so manch zeitlupenbefähigter gelber Landsmann (mehr dazu ein anderes Mal) zumindest an der kontinentalen Orientierung dieses Sprichwortes beteiligt gewesen sein. Man weiss es nicht.

Bislang auch unbekannt ist die Tatsache, dass man beim geteeten Abwarten sehr wohl eine Menge erledigen kann. Heutiges Beispiel: Kulturstudien und zwar im Laoshe Teehaus. Dieses erst 1988 gegründete Haus hat sich der Überlieferung alter chinesischer Schrumpelblattschlürftraditionen verschrieben. Nur einen knappen Kilometer vom Platz des Himmlischen Friedes entfern, versetzt es den Besucher mit seinen wunderbar gearbeiteten Holz- und Steindetails sofort ein- bis drölfhundert Jahre zurück in der Zeitrechnung.

Durch ein reich verziertes Tor gelangt der naseweise Touri in eine Eingangshalle, deren perfekte Dekoration an Disney’sche Detailverliebtheit erinnert, in der Grillen zirpen und ein Wasserlauf sprudelt. Bereits in dieser Halle ist die Hektik und Lautstärke der Stadt vor der Tür wie ausgeblendet. Laut ist einzig der Herr Zhang, der gar nicht dumm ist und das neugierige Blauauge sogleich als Nichtchinesen identifiziert, sich vor diesem mit großen Gesten aufbaut und in Englisch seine Begeisterung über dessen Besuch in den Raum brüllt: “Wällkamm tuhse Laoshe TeaHouse!”. Danach hilft allerdings alles gebannte Starren nicht weiter – Herr Zhang hat hier nicht mehr als das zu sagen.

Am anderen Ende der Bezahlformalitäten folgen wir dem weissbehandschuhten Zeremonienmeister in die elektrische Höhenüberwindungsmaschine und werden nach dem Ausstieg von zwei fröhlich wippenden Damen in Empfang genommen, die uns den Weg in die heiligen Verköstigungshallen weisen. Drei bis vierundzwanzig ohs und ahs im Hinblick auf die Dekoration später sitzen wir bereits auf sehr bequemen Drachenstühlen und beäugen in Vorfreude die kleinen Leckereien, die sich wie von Geisterhand vor unseren Augen auf dem Tisch zusammenfinden.

Und nur wenige Minuten später beginnt sie auch schon, die Show, die man unbedingt mal buchen sollte. Eine Sammlung wahrlich unterhaltsamer Kunstferigkeiten bietet sich dem schlürfenden Betrachter dar. Sie reicht von Schattenspiel bis Kung Fu, von Zaubertricks bis Akrobatik und dauert etwas über eine Stunde. Nach den Darbietungen ist man so unterhalten wie entspannt und freut sich einmal mehr, dass man das noch erleben darf. Der Tee war übrigens auch ganz passabel, zumindest für einen Kaffeetrinker.

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Heisse Luft für Warmduscher

Dienstag, Januar 6th, 2009

Unter normalen Umständen ist es kein sonderlich gutes Omen für ein neues Jahr, wenn man gleich an dessen Anfang baden geht. Das Stehen der Suppe bis zum Halse ist in diesem besonderen Fall jedoch nicht nur willkommen, sondern auch noch beabsichtigt, handelte es sich doch um das JiuHua Spa & Resort.

Das sagt jetzt natürlich niemandem was, also tauchen wir mal ab in ein paar Details: Das Resort umfasst an die 16 Hotelkomplexe, die sich kuschelig um ein Auslassventil aus Jules Verne’scher Tiefe drängeln. Die Geschichte sagt nun, um es kurz zu machen, dass sich ein ehemaliger See durch Rumgerumpel der Erde unter dieselbe verdrückt hat und seitdem vor Wut qualmt. Jedenfalls so in der Art. Hier kommen natürlich unsere Freunde von der Physik ins Spiel, die mit erhobenem Zeigefinger darauf hinweisen, dass Dampf so flüchtig ist wie Bin Laden und desterweil mit dem Kopf durch die Wand ans Freie will, und zwar üblicherweise Richtung aufwärts.

Also haben unsere gelben Freunde der Geschäftstüchtigkeit einfach mal ein neues Gewässer obendraufgekübelt und fertig ist der ernergieschonendste Whirlpool der Welt. (Zumindest, wenn man die erwähnte Hotelarmada, die vier resorteigenen Monorail-Bahnen und das ewig strahlende Flutlicht abzieht).

Nun glaubt der olle Wessi hier ja nicht so einfach, dass es eine gar grandiose Idee sei, durchnässt bei minus zehn Grad Celsisus und nur mit Badehose bekleidet von einem Tümpel zum nächsten zu flitzen. Aber er ist wie immer gutgläubig genug, um das ganze an der eigenen Frostbeule zu überprüfen. (Dümmliche Kommentare sind an dieser Stelle bitte freundlichst zu unterdrücken)

Also weg mit dem Klamottenberg. Was solls, dann sind wir halt morgen mächtig krank. Wie man auf dem folgenden Foto sieht, nimmt ein mancher das mit dem Ausziehen ein wenig zu wörtlich, und so liegt auch schon mal das ein oder andere Kleidungsstück verwaist umher, das eigentlich angezogen bleiben sollte. Aber gut, andere Länder, anderes Kleidungsverständnis. Und mit dem Verständnis ist das hier in China ja so eine Sache. Da kommt oft nur Bahnhof bei heraus und den hab ich bislang noch nicht einmal gesehen.

Beim gefühlten 1000m Lauf von Umkleide zum Wasserkocher bildet sich dann auch sogleich der erste Gefrierbrand. Also fix den Bademantel runtergezittert, die Schlappen in die Ecke gepfeffert und dann schön Shrimps gespielt.

Und was soll ich sagen, es dauert nur knapp eine halbe Minute und schon spielt der Umgebungsgefrierschrank keine Rolle mehr. Die 40°C H2O tun ihre Wirkung. Und nicht nur das – wenn man nach einiger Zeit des Rumplantschens dem Koch von der Kelle springt, hält man es ganz ohne Kältegefühl und imposant qualmend wie Zenzi’s Dampfnudel bis zu zehn Minuten an der Frischhalteluft aus. Einzig die Haare machen auf Schockfrost, aber das fühlt man ja zum Glück nicht.

Nur eine Sache ist ein Problem – wenn einem so ein oller Chinese sowohl Bademantel als auch Schlappen wegklaut. Wahrscheinlich zu lange Tauchsieder geübt, der Gute.

Auf ein neues mit Gebrüll

Donnerstag, Januar 1st, 2009

Was tun, wenn Dinner for One ausfällt, weil N3 einfach nicht reinkommt und Fondue und Raclette nicht nur Fremd-, sondern gänzlich unbekannte Wörter sind?

Der aufmerksame Leser hat an dieser Stelle bereits bemerkt, dass es sich um die schwierigste Aufgabe des Kalenderjahres dreht: Was tun, wenn es wieder einmal völlig überraschend und ohne Vorwarnung Silvester ist?

Das völlige Fehlen von Verkaufsständen der Berliner-Mafia kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Moment der kollektiv zelebrierten Schwermut unaufhörlich näher robbt. Von wem möchte man sich in diesem Jahr fahnengestützte Zuneigungsbeschwörungen in die Nase säuseln lassen? Und vor allem wo?

Man könnte versucht sein zu vermuten, dass es anhand fehlender konkurrierender Freundeskreise im Ausland etwas leichter sein dürfte, den Jahresabschied zu planen. Doch mitnichten. Zwar fällt die Entscheidung des ‘mit wem’ deutlich leichter. Nicht jedoch das ‘was & wo’. Jede Sprache hält die passende ‘müssen wir mal sehen’ Floskel bereit.

Das Ende unseres westlichen Kalenderjahres wird hierzulande zwar medium ernst genommen, ist aber kein großer Chinaböller. Denselben lassen Herr und Frau Li nämlich erst in knapp drei Wochen hochgehen. Vorher wird sich maximal einen in den Kopf geknallt. Da so ein Silvesterabend ohne was auf die Ohren aber ödeblöde ist, wagte sich dieser experimentierfreudige Touri in sehr unbekanntest Terrain: Die Peking-Oper, ein fröhliches Potpourri aus Gesang, Instrumentalspiel, Pantomime, Tanz, Akrobatik und Kampftechniken, das den Besetzer von Omas Sofa in Ansätzen an Willy Millowitsches Theater und ähnliche Bühnenstücke erinnert. Die Story ist so einfach wie klassisch: Es wird verliebt, konkurriert, gekämpft und gestorben. Um das zu verstehen, muss man der Sprache nicht mächtig sein.

Die latente Angst vor der Fremdartigkeit des melodischen Repertoires war zum Glück in Teilen unbegründet. Einzig das Sitzfleisch hätte bei knapp drei Stunden Aufführung eine Pause erwartet. Alles in allem eine sehr lohnende Erfahrung, aber eine Erfahrung der Sorte “abgehakt, danke, weiter”.

Video: Die Peking-Oper

Aber so interessant das auch gewesen sein mag, eine ordentliche Party kann es selbstverständlich nicht ersetzen. Also ab in die nächste rollende Miefzelle und in den zu befeiernden Hutong gebrettert. Von dort aus vorsichtig das neue Jahr aus der Verpackung gelöst und dann an alle da draußen folgendes gesendet: ein frohes Neues und alles erdenklich Gute für 2009!

Ei, da ist Musik drin

Sonntag, Dezember 14th, 2008

Paule, was haste denn da gelegt? So oder so ähnlich hat man Monsieur Andreus Werk bei der Eröffnung der neuen Chinesischen Staatsoper kritisiert. Nicht chinesisch genug sei sein Entwurf. Und das, wo er nur einen Steinwurf vom Tian’anmen Platz entfernt steht. Frechheit!

Nach fünf Jahren Bauzeit und einem ganzen Haufen Glas und Titanium stand der neue Hörsaal für 2.416 Opernbegeisterte nun also so da rum und erntete westliches Lob und östliches Unverständnis.

Wenn man den musikalischen Gugelhupf so umrundet und ihn im Gesamtzusammenhang mit der teils klassisch chinesisch, teils solzialistisch geprägten Stilumgebung betrachtet, fragt man sich in der Tat, ob das ein Ufo, ein Weltraumpickel oder ein Riesenhaufen Wackelpudding ist. Der Gestaltungsbruch ist in etwa mit dem des Louvre zu vergleichen.

Bei den sich ergebenden Fotomotiven muss man jedoch nach ein, zwei Umrundungen der Schüssel gestehen, dass Herr Andreu nicht vollkommen ins Nippelnirvana abgeglitten sein dürfte. Die von Wasser umringte fließende Form drängt sich weniger auf, als gedacht und verströmt weitaus mehr Emotionen, als Form- und Materialwahl vermuten lassen. Zwar läßt der Bau tatsächlich jede Anlehnung an asiatische Baukunst vermissen, bleibt sich selbst aber gerade aus diesem Grund sehr treu und verkörpert so auf gewisse Weise genau das, was Oper selbst auch ist: Kunst.

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Hutonale Einsichten

Dienstag, Dezember 9th, 2008

Das alte Peking verschwindet langsam aber stetig. Besonders sichtbar ist dies am Wohnstil. Wo sich heute mal mehr, mal weniger begnadet gestaltete Hochhausblöcke gen tiān (‘tienn’ – Himmel) recken und ihren betonierten Charme versprühen, fand man bis vor 20Jahren fast ausschließlich die traditionellen chinesischen Wohnareale: Den Hutong.

Man kann es verstehen, dass Stadplaner schnell ein großes X auf ein Hutongebiet malen, wenn man bedenkt, dass auf der Fläche von ein bis zwei dieser Wohnhöfen ein Hochhaus gebaut werden kann, dass 30 oder mehr Parteien beherbert. Dennoch kann kein Hochhaus dieser Welt auch nur im Ansatz das Wohngefühl eines um einen Innenhof gebauten Gebäudekomplexes ersetzen.

Einen ausführlichen Hutongbesuch wird es in den kommenden Monaten noch geben. Hier nur einige wenige Einblicke aus dem in der Beichang Street, nordwestlich des Tian’anmen Platz, an dem ich vergangenen Samstag zufällig vorbeigekommen bin.

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Arthur Hailey’s Wunschtraum

Montag, November 17th, 2008

Es sollte ein Nachmittag im Park werden. Chaoyang Gongyuan, um genau zu sein. Zum Entspannen nach einer umfangreichen Partynacht. Nachdem ich jedoch Anreisezeit, Parkgröße und Höhe des Eintrittspreises (in der Anlage befindet sich ein Vergügungspark, wie ich feststellen musste), stand ich etwas unschlüssig vor den eisernen Toren des Spaßes und grübelte, ob es sich für eineinhalb Stunden lohnen würde, den Wegzoll zu berappen. Die eloquente Antwort, die mein Kopf nach knapp 10min ausspuckte, lautete so schlicht wie deutlich “nö”.

Was also anfangen mit diesem halben vermauergurkten Sonntag? Und hier kommt wieder mein guter alter chinesischer Freund Zufalloyang ins Spiel. Denn direkt vornerechtsuntenanderseite vom Park befindet sich eine traumhaft malerische Anlage. Das Juwanfu Hotel, wie ich mittlerweile nachgelesen habe. Und was für eines! Gestern nachmittag wusste ich das noch nicht und konnte Meter für Meter nur staunen, was sich mir dort hinter schier endlos verschachtelten Gebäuden, Pagoden, Mauern und Felsen freigab.

Hier hielt Michael Felbs seine Pressekonferenzen, wurden Atlethen geehrt und hier haben das Beijing CBD International Forum und die US-China Trade Organization ihren Sitz.

Eine Anlage wie zu Zeiten des Kaisers mit verschlungenen Wegen, stillen und abgeschiedenen Ecken. Ein Ort ohne Zeit, der Ruhe und Ehre ausstrahlt. Und ein Ort, der nur mir allein gehörte, denn es war praktisch kein Mensch dort. Ganz selten huschte ein Page vorbei, sah man für Sekunden eine Frau in traditionellen Gewändern aus einer Tür kommen und in eine andere verschwinden. Zum Großteil aber sah man niemanden und niemand und nichts ward gehört. Und das mitten in dieser Stadt, die nicht weiss, was Stille ist.

Es hätte unheimlich sein können und befremdlich. Aber mit seinen verwaisten olympischen Vitrinen, der traditionellen Baukunst und den leeren gewundenen Flanirwegen schien es mir ein wenig wie eine alte Dame. Eine, die ihrer Jugend zwar entwachsen ist, jedoch sehr gerne an die Zeit zurückdenkt, als ihre Tanzkarte im Nu gefüllt war. Eine, deren Augen zu glänzen beginnen, wenn jemand die verblassende Schönheit zwischen den hinzugewonnenen Lebenslinien zu erkennen vermag. Wahrlich ein poetischer Ort.

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Spaß am Spieß und Tinnef in Tüten

Montag, November 3rd, 2008

“Wish you a pleasant trip in Wangfujing street” schallt es einem freundlich bei 83,5 dezibel 18 mal hintereinander entgegen.Man möge doch auf seine Wertsachen acht geben und nichts von Fremden annehmen.
Video: Wangfujing Rundumsicht (WMV, 17,8MB)

Hell Dlalle und ich sind beeindruckt. Hier scheint es tatsächlich Kriminalität zu geben. Und übrigens auch Touristen in Horden. Uns beschleicht die Ahnung von Zusammenhängen. Wangfujing ist eine der ältesten Einkaufsstraßen Pekings und beherbergte das erste westliche Kaufhaus. Dass dieses System ungewöhnlich sein musste, beweist ein altes Bild über dem Eingang der Mall, das zeigt, wie ein Kaufhaus funktioniert.

Wenn auch die Mall selbst sehr groß ist, stellt sie für den verwöhnten Europäer nicht unbedingt etwas besonderes dar. Der Dong’an Markt hingegen schon. Hier gibt es alles, was das Herz nicht begehrt: Zuckende Skorpione am Spieß, flankiert von edlen Seepferden und hofiert von dicken Brummern und flutschigen Titenfischen, der vermeintliche Liebesapfel aus dem Land der Mitte.
Hier ist definitiv das Ziel für unsere nächste kulinarische Mutprobe. Nicht jedoch an diesem Tag, und so ziehen wir weiter in die Tinnefgasse und bestaunen dicke Buddhas, winkende Katzen und falsche Tonkrieger. Aber das ist nun auch nichts neues für uns Norddeutsche.

Es gibt Mao-Taschen, Mao-Bücher, Kompasse die nach Süden zeigen und noch vieles mehr, was seinen Weg in die Reisetasche finden möchte.
Leider darf man nicht stehen bleiben, denn dann sieht man sich flugs in ein Verkaufsgespräch über das zwölfteilige Essstäbchenset oder den chinesischen Drachen aus Bronze für den Vorgarten verstrickt und ein Ablehnen wird als Aufforderung verstanden, so lange weiteres Kleinod zu präsentieren, bis man hektisch abwinkend das Weite sucht. Zum nächsten Stand, wo es wieder heisst “Hello, Sir….”Zur Galerie

Dem Himmel ein Tempel

Montag, Oktober 27th, 2008

Als man 1420 die bis heute größte Tempelanlage Pekings errichtete, um dort Himmel und Erde zu verehren, dürfte der Himmelstempel die höchste von Menschenhand geschaffene Erhebung der Gegend gewesen sein.

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Heute wird die Parkanlage Tiantan zu allen Seiten in gewisser Entfernung von Wolkenkratzern umsäumt, die der eigentlich weitläufigen Anlage eine seltsame Beschaulichkeit verleihen. Zum Glück gibt es viele Bäume und Mauern, so dass man vom wirren Altagsleben draußen nicht viel mitbekommt.

Der Besuch des Himmelstempels war eine spontane Superidee von Emma. Eine spontane dumme Situation war nur, dass ich aus nicht nachvollziehbaren Gründen keine Kamera dabei hatte. Insofern gibt’s diesesmal leider nur Handyfotos.