1/2 , 6 , 26 , 182

April 14th, 2009

Nein, das sind weder Bingo-, Lotto-, oder Rennquintett-Zahlen, noch die nächste zu fürchtende Unglückszahl der laufenden Lost-Staffel, sondern eine Aneinanderreihung verschiedener zeitlicher Ausdrucksweisen, die allesamt dasselbe beschreiben.Visum Nr. 1

Wir begegnen heute einem kleinen Meilen-Kiesel. Vor genau 6 Monaten landete SK 993 der schwedischen SAS um 12:55 Ortszeit auf dem größten Flughafen der Welt in Peking. An Bord vier kleine Abenteurer, die mit großen Augen aus der Blechzigarre wankten:

- “Die wollen, dass ich vier Monate bleibe, aber ich bleib nur drei. Ätsch.” – Hannes

- “Du, wir sind in Peking” – Kay

- “Ja suuper, ich finds klasse!” – Claudia

- ” Hammer” – Maik

Ein Staunen und Raunen vor dem Büro

Zwei Meikes waren schon da, ein Hell Dlalle kam nach, dann ein Torsten, und lustig ward die Rund. Ein Hannes ging, eine Meike hintendran. Dann ein Torsten und noch mal eine Meike.

Heiterkeit und Trübsal liegen halt dicht beieinander, wenn Menschen auf Zeit zusammengeworfen werden. Was bleibt ist die Freude, die Erinnerung und im Fall der noch im Abenteuer befindlichen Auswanderer das neue Leben.

Wir wissen jetzt, wie sich die Mauer anfühlt, dass man Suppe tatsächlich mit Stäbchen isst, es nicht unhöflich ist nach dem Kellner zu brüllen und dass dicke Luft auch ohne Ärger in derselben hängen kann. Emotionale Aufs und Abs, die Hassliebe zu dieser Stadt und das Auseinandersetzen mit dem eigenen ‘Ich’ gehören seit diesen letzten zwei Quartalen zum täglich Brot. Nur wundern nicht. Denn sonst käme man zu nichts anderem mehr.

“Du wirst das Leben hier entweder lieben oder hassen. In jedem Fall, aber wird Deine Stimmung immer wieder stark schwanken” ist das erste, was einem gesagt wird, wenn man dem formlosen Club der Expatriats bei- und das fremde Terrain betritt. Und tatsächlich ist nicht jeder glücklich hier, aber jeder ist glücklich, hier gewesen zu sein. Die einen kürzer, die anderen länger.

Also raus aus dem Haus. Es muss ja nicht gleich so weit sein wie wir hier. Aber wie Opa wohl gesagt hätte “Geschehen kann nur was, wenn man was tut.” Und ich weiss schon, wer jetzt zustimmend nickt.

Hammer. 6 Monate schon rum. Und was kann man nach so langer Zeit schon sagen? Flühlingslolle.

Und das heisst so viel wie ‘jetzt geht’s erst richtig los’.

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